Bruno Kretz
5 Minuten Lesezeit
02 Dec
02Dec

Sichere Passwörter sind der Schlüssel zum Schutz von persönlichen Daten und Online-Konten. Angesichts der wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe und Datendiebstahl ist es wichtiger denn je, zu wissen, wie starke Passwörter erstellt und diese sicher verwaltet werden. In diesem Blogbeitrag gebe ich einige Tipps, wie starke und sichere Passwörter generiert werden und wie sie effizient verwaltet werden können, ohne dabei den Überblick zu verlieren.


Warum sichere Passwörter so wichtig sind

Hacker nutzen verschiedene Techniken, um Passwörter zu knacken, dazu gehören Brute-Force-Attacken (automatisiertes Durchprobieren von Passwortkombinationen), Social Engineering und Phishing-Angriffe, um einige zu nennen. Unsichere oder wiederverwendete Passwörter sind daher ein leichtes Ziel für Angreifer. Wenn ein Passwort kompromittiert, einfach gesagt «herausgefunden» wird, könnten Hacker mit den Zugangsdaten mitunter auch auf andere Konten zugreifen, was weitreichende Konsequenzen haben kann, vom Identitätsdiebstahl bis hin zu finanziellen Verlusten.


Kriterien für ein sicheres Passwort

Ein starkes Passwort sollte folgende Kriterien erfüllen:

  • Länge: Mindestens 12 Zeichen lang. Längere Passwörter sind sicherer, da sie schwerer zu erraten oder zu knacken sind.
  • Komplexität: Kombination aus Gross- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen (!, @, #, $, etc.). Diese Vielfalt macht es schwieriger, dass Algorithmen das Passwort erraten können.

  • Zufälligkeit: Leicht zu erratende Informationen wie den eigenen Namen, Geburtsdaten oder allgemeine Wörter (z.B. "Passwort123") vermeiden. Stattdessen zufällige Zeichenketten oder Phrasen wählen, die keinen persönlichen Bezug haben.

  • Kein Wiederverwenden von Passwörtern: Jedes Konto sollte ein eigenes, einzigartiges Passwort haben. Wenn ein Passwort für mehrere Konten verwendet wird und eines davon gehackt wird, sind auch die anderen gefährdet.

  • Passwörter von Zeit zu Zeit ändern: Sofortige Änderung des Passworts, bei Verdacht auf Kompromittierung. Auch wenn keine direkte Bedrohung besteht, können wichtige Passwörter wie für das E-Mail-Konto oder E-Banking regelmässig (z.B. jährlich) aktualisiert werden.

  • Keine wiederkehrenden Muster: Viele Menschen neigen dazu, einfache Muster zu nutzen, wie „Sommer2023“ und es später auf „Sommer2024“ zu ändern. Solche leicht erkennbaren Muster sind unsicher, da Hacker diese Methode kennen und in ihre Angriffe einbeziehen. Somit gilt keine Muster, die auf Jahreszahlen, Monaten oder bekannten Serien wie „abc“, „123“, „qwerty“ basieren verwenden und auch das Hinzufügen eines Zeichens wie «!» am Ende eines bestehenden Passworts verbessert nur bedingt die Sicherheit, wenn das Muster klar ist.

Beispiel für ein sicheres Passwort: J#9vWx!4Zf8@kH2*


Wenn auf all diese Punkte geachtet wird, kann man davon ausgehen, dass das Passwort nicht zu knacken ist. Hier eine Übersicht, wie schnell einfache Passwörter mit den Möglichkeiten der Technik im Jahr 2024 geknackt werden können.

brute force passwords hivesystems

Bild Quelle: Hive Systems


Passwörter einfach und sicher verwalten

Starke, individuelle Passwörter für jede Website, jedes Konto und jedes Anmeldefenster zu haben, klingt zunächst nach einer Herausforderung. Doch es gibt Tools und Methoden, die das Verwalten von Passwörtern erleichtern.

a) Passwort-Manager Ein Passwort-Manager ist ein Programm, das alle Passwörter in einer sicheren, verschlüsselten Datenbank speichert. Es muss sich somit nur einziges Master-Passwort gemerkt werden, welches den Zugriff auf den Manager ermöglicht. Bekannte Passwort-Manager wie 1Password, LastPass oder Bitwarden generieren und speichern Passwörter und sorgen so für mehr Sicherheit und Bequemlichkeit. Vorteile eines Passwort-Managers: 

  • Generieren sicherer Passwörter: Viele Passwort-Manager bieten die Möglichkeit, zufällige, starke Passwörter zu erstellen.
  • Einfacher Zugang: Geräteunabhängig und jederzeit Zugriff auf alle Passwörter, ohne sich jedes merken zu müssen.
  • Automatische Synchronisierung: Die Passwörter sind über alle Geräte hinweg synchronisiert – sicher und bequem.

 b) Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) Zusätzlich zu einem starken Passwort sollte, wann immer möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert werden. Dabei wird ein zusätzlicher Schritt zur Verifizierung des Kontos hinzugefügt, wie etwa ein Code, der per SMS gesendet oder in einer Authentifizierungs-App wie Google Authenticator oder Authy generiert wird.

MFA bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene, da selbst ein kompromittiertes Passwort allein nicht ausreicht, um auf das Konto zuzugreifen.


Tipps zur Vermeidung von häufigen Passwortfehlern

Es gibt einige typische Fehler, die viele Menschen beim Erstellen und Verwalten von Passwörtern machen. Hier einige Dinge, die unbedingt vermieden werden sollten: 

  • Passwort-Manager des Browsers vermeiden: Browser speichern Passwörter oft unsicher und nicht verschlüsselt. Sie bieten somit nicht den gleichen Schutz wie spezialisierte Passwort-Manager. Jedoch ist zu sagen, dass die Nutzung eines Passwort-Managers besser ist, als keinen zu nutzen.

  • Speichern von Passwörtern in unverschlüsselten Dateien vermeiden: Das Ablegen von Passwörtern in Notizen oder Textdateien auf dem Computer ist eine riskante Praxis, da diese leicht zugänglich sein können.

  • Auf Phishing achten: Durch gefälschte E-Mails oder Websites nicht täuschen lassen. Darauf achten, dass man sich nur auf vertrauenswürdigen Seiten anmeldet und URLs überprüft, bevor ein Passwort eingegeben wird.


Fazit

Sichere Passwörter zu erstellen und sie effizient zu verwalten, ist essenziell, um Online-Konten vor Cyberkriminalität zu schützen. Mit der richtigen Kombination aus starken, individuellen Passwörtern und der Nutzung eines Passwort-Managers kann sichergestellt werden, dass man den Überblick behält und gleichzeitig die Sicherheit maximiert wird. Die Aktivierung der Multi-Faktor-Authentifizierung bietet eine zusätzliche Schutzebene. Nehmen Sie sich zeit, Ihre Passwortgewohnheiten zu verbessern – Ihre Daten und Privatsphäre werden es Ihnen danken!

Bonus-Tipp: Mit einem Online-Tool wie „How Secure Is My Password“ kann die Stärke des eigenen Passworts kontrolliert werden. Diese Tools können eine ungefähre Vorstellung davon geben, wie lange ein Hacker brauchen würde, um das Passwort zu knacken.


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Quellen

security.org | hivesystems.com | reddit.com

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